Fruktangehalte in Gräsern
Fruktane sind die Hauptspeicherform der Assimilate in Futtergräsern. Im Tier werden sie nicht durch körpereigene Enzyme verdaut, unterliegen dagegen einer raschen mikrobiellen Fermentation. Bei entsprechender Aufnahme gelangen sie in erheblichen Mengen unverdaut in den Dickdarm. Insbesondere im Blinddarm kann es in Abhängigkeit von der Fruktanmenge zu einer übermäßigen Vermehrung von Bakterien kommen, die den Darminhalt bis hin zu einer Caecum-Acidose ansäuern. Die Folge ist ein massenhaftes Absterben von Bakterien und die Bildung von Endotoxinen, die über die geschädigte Darmwand in die Blutbahn gelangen können. Die Erkrankung drückt sich in einer Durchblutungsstörung und letztendlich in einer Entzündung der Huflederhaut aus (Hufrehe, Laminitis), die zu schweren, irreparablen Schädigungen führen kann (MUNGALL et al., 2001).
Nach COENEN et al., 2002 sowie HUNTINGTON und POLLIT, 2002, sind ist die überhöhte Aufnahme von Fruktanen mit dem Futter die Hauptursache von fütterungsbedingter Hufrehe.
In dem zum Herunterladen zur Verfügung stehenden Bericht werden die Fruktangehalte verschiedener Futtergräser und Gräsermischungen untersucht, um zu klären, welche Mischungszusammensetzungen fruktanarme Weideaufwüchse erzeugen und sich speziell für die Beweidung durch Pferde eignen.
Spezielle Ansaatmischungen für Pferde-Grünland haben die Norddeutschen Landwirtschaftskammern erarbeitet. Ein entsprechendes Faltblatt steht ab Frühjahr 2011 zur Verfügung.