Gras als Heu oder Silage konservieren?
Verspätet abreifende Teilflächen, Naturschutzflächen, Futterkonservierung für Pferde, … die Frage der Konservierungsmethode stellt sich in jedem Betrieb einmal. Die nötige Sorgfalt vorausgesetzt, sind beide Verfahren grundsätzlich geeignet Graskonserven herzustellen, die höchsten Ansprüchen genügen. Dennoch gilt es Umstände zu beachten, die ggf. mehr für das eine oder andere Konservierungsverfahren sprechen.
Sind Aufwüchse von Flächen zu konservieren, auf denen Parasitenbefall zu erwarten ist, sollte möglichst siliert werden, weil Parasitenlarven im sauren Milieu weniger lange überlebensfähig sind. So sind etwa Leberegellarven in Silage maximal 10 Tage lebensfähig, im Heu bleiben sie dagegen etwa 6 Monate infektionsfähig (VORMANN, 2010). Auch Grünlandaufwüchse, bei denen mit erhöhten Fruktangehalten zu rechnen ist, sollten bevorzugt siliert werden, weil im Silierprozess der Fruktangehalt nach Untersuchungsergebnissen der LWK Niedersachsen deutlich gesenkt wird.
Dagegen ist bei Erntegut, das z.B. durch Maulwurfhaufen verschmutzt ist, eher zur Heubereitung zu tendieren, weil am trockenen Heu deutlich weniger Verschmutzungen anhaften können als am vergleichsweise feuchten Siliergut.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass hier lediglich das kleinere Übel gewählt wird und jede Form von Verschmutzung der Bereitung hochwertiger Futterkonserven zuwider läuft.