N-Düngung

N-Düngung auf Pferdegrünland verringert Fruktan

Fütterungsbedingte Hufrehe bei Pferden ist auf eine Fruktan-Überversorgung zurückzuführen („Zuckervergiftung“). Da den Pferden Enzyme zum Verdauen von Fruktan fehlen, wird die Darmflora geschädigt. Die hierbei entstehenden Stoffwechselprodukte gehen ins Blut über und lösen – je nach Konzentration – eine Schädigung der Huflederhaut aus, die bis zum Ausschuhen gehen kann. Dieser Vorgang ist mit großen Schmerzen verbunden. Eine vollständige Heilung ist ausgeschlossen.

Die Gefahr von fütterungsbedingter Hufrehe lässt sich u.a. durch die N-Düngung beeinflussen.

Futterwertanalysen von Graskonserven für Pferde weisen nur sehr geringe Eiweißgehalte von unter 10 % i.d. TM aus. Geringe Eiweißgehalte deuten auf eine geringe N-Düngung und vielfach minderwertige und/oder ältere Pflanzenbestände hin. In der Tat werden in Norddeutschland Grünlandbestände für Pferde oft nur verhalten mit Stickstoff versorgt, der veralteten Lehrmeinung folgend, dass erhöhte Eiweißgehalte beim Pferd Hufrehe auslösen können.

Hinsichtlich der tatsächlich hufreherelevanten Fruktangehalte erweist sich diese Strategie jedoch als vollkommen kontraproduktiv. In Versuchen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wiesen die mit 30 kg N / ha verhalten gedüngten Varianten durchschnittlich 6 – 7 % Fruktan i.d. TM auf, während die mit 100 kg N / ha normal gedüngten Varianten im Mittel lediglich 3 – 4 % Fruktan i.d. TM enthielten. Im Maximum lag der Fruktangehalt bei verhaltener N-Düngung bei 10,1 % i.d. TM gegenüber 6,2 % i.d. TM bei normaler N-Düngung. Nach Weißbach sind bereits Gehalte über 5 % i.d. TM bei Pferden mit Anlage zur Hufrehe riskant.

Grünland für Pferde sollte ebenso intensiv gedüngt werden wie solches für Rindvieh, nämlich mit etwa 80 – 100 kg N / ha zum ersten Schnitt und zu den Folgenutzungen entsprechend weniger. Hierdurch werden höhere Erträge, moderate Nitrat- und Rohproteingehalte und vor allem geringe Fruktangehalte und damit ein geringeres Hufreherisiko bewirkt.