Nach- oder Neuansaat

Nach- oder Neuansaat zur Sicherung hochwertigen Grundfutters?

Der Stellenwert des Grünlandes steigt in Anbetracht von Flächenknappheit und Flächenkonkurrenz. Auch steigende Kraftfutterpreise sprechen für energiereiches und gut verdauliches Futter vom Grünland.

Bestandeszusammensetzung und Lückenanteil entscheiden auf dem Grünland, ob Neuansaat oder Nachsaat die geeignete Maßnahme für die Bestandesverbesserung ist. 

Prinzipiell ist die Nachsaat das kostengünstigste Verfahren. Im Frühjahr sind Nachsaaten stets anzuraten, wenn Lücken durch Trittschäden, Fahrspuren, Auswinterung usw. zu schließen sind. Frühjahrsnachsaaten müssen frühzeitig genutzt werden, damit die jungen Keimlinge sich hinreichend entwickeln können. Licht- und Sauerstoffmangel in überständigen Beständen mindern den Nachsaaterfolg drastisch.

Können die Schäden nicht mehr durch eine Nachsaat behoben werden, ist die Neuansaat zu empfehlen. Diese sollte vorrangig im Spätsommer erfolgen, weil dann der günstigere Zeitpunkt für das Gelingen einer Neuansaat gegeben ist. Auch wird so die Futterproduktion im laufenden Vegetationsjahr nicht zu drastisch gestört.

Eine Ausnahme bilden extrem sommertrockene Standorte, an denen es ratsam sein kann, die Winterfeuchtigkeit für die Neuansaat zu nutzen.

Für die Nach- und Neuansaat sollten im Rahmen der Freiwilligen Mischungskontrolle Niedersachsen (FMN) geprüfte Saatgutmischungen bevorzugt werden. Auf Qualität und gute, den Standortgegebenheiten entsprechende Sorten, am besten solche mit Mooreignung, ist zu achten. 

 

Schadschwellenabhängige Reparaturmaßnahmen für Grünland

 

Schadbild

Maßnahme

Lücken bis 30 %

Nachsaat mit früher Nutzung

bis 50 % Unkraut, Rest hochwertige Gräser

selektives Herbizid *, Nachsaat, frühe Nutzung

bis 50 % Unkraut, Rest minderwertige Gräser

Narbenabtötung (Totalherbizid) *, Neuansaat

Ungräser < 30 %

Nachsaat (evtl. mehrmals), frühe Nutzung

Ungräser > 30 %

Narbenabtötung (Totalherbizid) *, Neuansaat

*  Vor einem Herbizideinsatz sollte der zuständige Pflanzenschutzberater befragt werden, um alle Aspekte wie kostengünstige Mittelwahl, optimales Wirkungsspektrum, günstigster Anwendungszeitpunkt (Wartezeiten!), Kleeschonung etc. hinreichend zu berücksichtigen.