Nachbar verhindert Stall

Nachbar verhindert Stall

Einer der wenigen neuseeländischen Farmer, der gerne einen Stall für seine Kühe bauen würde, ist der ehemalige Ackerbauer Andrew Marshall von der Orwell Farm in der Provinz Canterbury auf der Südinsel. Der Bau scheiterte bisher am Widerstand seines Nachbarn. Stallbau sei verpönt, so Marshalls Begründung. Doch der Farmer blickt in die Zukunft und da sieht er Auflagen auf die Betriebe zukommen, zum einen zum Tierschutz (bisher Abkalben unter freiem Himmel bei Nässe und Kälte mit entsprechenden Kälberverlusten), zum anderen bezüglich der Stickstoffeinträge unter den Winterpaddocks. Noch gäbe es bezüglich der Nitratdüngung keine Begrenzung, aber die werde kommen, ist Marshall überzeugt.

 

Abbildung 1 Nach dem Melken treten die Kühe wieder den weiten Weg zum Weidepaddock an.

Abbildung 1 Nach dem Melken treten die Kühe wieder den weiten Weg zum Weidepaddock an.

Sein geplanter Kompoststall soll für 200 Kühe zum Abkalben reichen. Pro Kuh plant er 10 m² Platz, was ihn 2.000 Dollar/Kuh kosten wird. Als Einstreumaterial hat er bereits 2 ha Miscanthus angebaut. Mit seinen 670 Kühen (85 % Holstein Friesian, 5 % Jersey und 10 % Kiwi Cross = Friesian x Jersey) erzeugte Marshall in 2017/18 3,6 Mio. Liter Milch, was bei etwa 8 bis 8,5 % Milchinhaltsstoffen um die 300.000 kg Milchpulver entspricht. Der Milchpreis lag bei unserem Besuch bei 6,7 Dollar/kg Milchpulver (etwa 31 Cent pro Liter Milch).  Ab einem Preis von 5,4 Dollar/kg Milchpulver beginne er zu verdienen, gab Marshall den deutschen Berufskollegen mit auf den Weg.

 

Abbildung 2 : Karusell mit 54 Plätzen, automatischem Zitzenspray und Melkzeugabnahme, dazu zwei Milchtanks (21.500 l und 9.100 l).

Abbildung 2 : Karusell mit 54 Plätzen, automatischem Zitzenspray und Melkzeugabnahme, dazu zwei Milchtanks (21.500 l und 9.100 l).

 

Bilder und Text: Frau Kahnt-Ralle