Niederländer mit 930 Kühen
Berry und Rachel Neppelenbroek bewirtschaften in Culverden 240 ha. Der Niederländer kam 1994 nach Neuseeland und arbeitete zunächst als Contract-Melker, bevor er 2004 seine eigene Farm kaufte. Insgesamt melken die Neppelenbroeks heute 930 Kühe. Das geht nur, weil sie noch eine weitere Farm mit 180 ha in 30 km Entfernung zukaufen konnten, denn auch in Neuseeland gibt es Auflagen bezüglich der Besatzstärke mit Kühen, erklärte der Betriebsleiter. Auf seiner zweiten Farm werden 200 zweijährige und 250 einjährige Färsen aufgezogen sowie auf 30 ha Mais und auf 15 ha Futterrüben (zur Beweidung durch die Kühe im Winter) angebaut.
Abbildung 1 Ein Teil der 930 Friesian-Kühe in weiter Entfernung vom Hof.
Abbildung 2 Wartebereich vor dem Melkkarussel
Durch die Beregnung sind auf Grasland etwa 15.000 kg Trockenmasse je ha und Jahr möglich, bei Futterrüben 25.000 und Mais etwa 22.000 kg TM/ha/a. Ohne Beregnung lägen die Erträge um 40 % niedriger. Pro Kuh und Jahr werden 900 kg Getreide und Raps im Melkkarusell (für 60 Kühe) zugefüttert. In Melkstandnähe fängt eine Lagune mit einem Fassungsvermögen von 20.000 m3 Abwasser und Gülle auf.Im Winter erhalten sie Gras- und Maissilage, die auf einer Siloplatte aus Beton lagern, was in Neuseeland eher untypisch ist. Zusätzlich können Futterrüben auf dem Acker direkt abgeweidet werden. Die Kühe geben im Schnitt 6.500 Liter Milch. Sie werden vier bis fünf Laktationen gemolken. Anders als viele Farmen, liefert Neppelenbroek auch im Winter Milch. Vertraglich hat er sich zu einer Menge von 200.000 Litern verpflichtet. Die Wintermilch bringt einen höheren Preis. Um diese Milch liefern zu können, werden die Kühe, die bei der künstlichen Besamung nicht direkt tragend werden, erst später gedeckt. So ziehen sich Abkalbesaison und Milchlieferung länger hin.
Bilder und Text: Frau Kahnt-Ralle