Pferdeweiden

Pferdeweiden richtig an den Saisonstart bringen

Pferde benötigen als Grasfresser und Lauftiere grasreiche, widerstandsfähige Grünlandnarben.  Die Beanspruchung des Pflanzenbestandes ist auf Pferdeweiden recht ausgeprägt, weshalb es hier besonders darauf ankommt, dass die Fläche optimal auf den Saisonstart vorbereitet wird.

Die speziellen Anforderungen an Grünlandnarben für Pferde sind dauerhaft nur bei hohem Anteil Untergräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe und/oder Rotschwingel zu erfüllen. Ansaatempfehlungen für intensiv beweidetes Grünland enthalten einen sehr hohen Anteil Deutsches Weidelgras (> 50 %), welches sehr widerstandsfähig gegenüber häufigem und tiefem Verbiss ist. Weidelgras weist jedoch generell höhere Fruktangehalte auf als andere Untergräser. Das damit verbundene höhere Risiko der Laminitiserkrankung (Hufrehe) lässt sich insbesondere im Frühjahr nur durch sorgsame Bewirtschaftung und kontrollierte Weidefutteraufnahme begrenzen.

Pflegearbeiten wie das Schleppen der Weiden sowie Nachsaaten mit Weidelgrasmischungen können bei geeigneter Witterung Anfang März durchgeführt werden. Zur weiteren Förderung der Untergräser ist eine gute Grundnährstoffversorgung und gezielte N-Düngung erforderlich. Rechtzeitige und angemessen hohe N-Düngung (50 – 60 kg / ha bei Weiden) kann die Fruktananreicherung im Aufwuchs deutlich verringern. Der Einsatz von Kalkstickstoff hat sich in intensiv genutzten Pferdeweiden durchaus bewährt, da bei 4 dt Kalkstickstoff (80 kg N) je ha zusätzlich reduzierend auf Parasiten und Unkräuter wirkt. Eine Kalkstickstoffgabe in dieser Höhe wirkt nachhaltig, wobei gegenüber Harnstoff die Erträge im Frühjahr (1. Nutzung) geringer, im Frühsommer (2. Nutzung) jedoch höher sein können, ein durchaus erwünschter egalisierender Effekt bei Weidenutzung. Die herbizide Wirkung von Kalkstickstoff ist naturgemäß in Altnarben ausgeprägter als in Neuansaaten. Unkräuter werden stärker reduziert als Ungräser, wobei aufgrund der besseren Anhaftung die Wirkung von staubförmigem Kalkstickstoff ausgeprägter ist als die des geperlten Kalkstickstoff.