Risikostreuung mit Grünroggen und Getreide GPS

Risikostreuung mit Grünroggen und Getreide GPS

Die ausgesprochene Frühsommertrockenheit führt auf trockenen Standorten vielerorts zu schwachen Maisbeständen. Der Anbau von Grünroggen oder Getreide-GPS ist eine Maßnahme zur Risikostreuung, um eine gesicherte Substratversorgung der Biogasanlagen zu gewährleisten. Durch den Anbau von Grünroggen, der ab dem Ährenschieben ca. Ende April bis Mitte Mai geerntet wird, können bei knapper Substratversorgung zeitig Futterlücken geschlossen werden. Dass eine Grünroggenvornutzung jedoch insbesondere auf den leichten, zur Austrocknung neigenden Standorten Risiken für die Nachfrucht – vornehmlich Mais – darstellt, sollte in die Überlegungen mit einfließen. 

Ergebnisse der LWK Niedersachsen zur Beurteilung der Ertragsleistung von Grünroggen und Getreide-GPS unterstreichen ihre Anbauwürdigkeit. Vor allem auf Standorten, die nicht überdurchschnittlich Trockenheitsgefährdet sind, konnten sehr gute Ertragsleistungen erzielt werden. Eine zeitgerechte Aussaat bietet deutliche ertragliche Vorteile, die insbesondere auch bei der Grünroggennutzung die Wirtschaftlichkeit verbessern hilft. Dagegen führen späte Aussaat in Verbindung mit Trockenstress zu mäßigen Erträgen.

Weil im Grünroggenanbau der Kornertrag keine Bedeutung hat, sollten solche Sorten gewählt werden, die sowohl eine gute Vorwinterentwicklung aufweisen, als auch ab Vegetationsbeginn im Frühjahr ein beschleunigtes Massenwachstum zeigen.     
Auf Standorten mit sicherer Wasserversorgung kann ein Zweitfruchtanbau Grünroggen + Mais zur zusätzlichen Biomasseproduktion angestrebt werden. Aus ökonomischer Sicht sollte jedoch ein deutlicher Mehrertrag gegenüber einem ausschließlichen Hauptfruchtanbau erzielt werden, um die erhöhten Aussaat- und Erntekosten auszugleichen.

Im Anbau von Getreide-GPS sind ebenfall solche Sorten vorteilhaft, die eine gute Vorwinterentwicklung in Kombination mit einem zügigen Massenwachstum ab Vegetationsbeginn auszeichnet. Vorteilhaft sind hohe Masseerträge, unabhängig davon, ob diese in erster Linie auf dem Korn- oder dem Strohertrag beruhen.   
Auch wenn Mais gegenüber Getreide-GPS vielerorts ertragliche Vorteile aufweist, bietet der GPS-Anbau eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung für Biomasseproduktion vor allem in stark humuszehrenden Fruchtfolgen. Die verbleibende Vegetationszeit könnte durch Begrünung mit auf dem Feld verbleibenden Zwischenfruchtanbau oder auch Untersaaten im Getreide zur Humusmehrung genutzt werden.

Zur Risikostreuung ist es sinnvoll, unterschiedliche Kulturen für die Biomasseproduktion anzubauen. Speziell Getreide-GPS-Anbau erweist sich dabei als flexibel einsetzbar, da bei Anbau kornertragsstarker Sorten auch eine eventuelle Nutzung als Marktfrucht möglich ist. Bei zunehmend stärkeren Wetterrisiken bietet eine mehrgleisige Anbaustrategie insgesamt eine verlässlichere Substratversorgung.