Silogeometrie und Silierkette planen

Silogeometrie und Silierkette planen

Zu geringe Verdichtung und zu geringer Vorschub sind häufig anzutreffende Ursachen für Silagen, die nicht die Leistungen ausschöpfen, die in dem Siliergut ursprünglich gesteckt haben. Zu vermeidbaren Masse- und Qualitätsverlusten addieren sich Mehraufwendungen in vielen Bereichen der Futterwirtschaft und Tierhaltung,  sowie evtl. Qualitätsmängel in den tierischen Erzeugnissen, ...

Häufig treten spürbare Probleme wie Nacherwärmung erst im folgenden Frühjahr mit ansteigenden Temperaturen auf. Abhilfe ist dann praktisch nicht mehr möglich. Deshalb kommt der Planung des Silierverfahrens, der Silogeometrie sowie der gesamten Silierkette eine große Bedeutung für das Silierergebnis zu. Gerade hier werden in der Praxis häufig Kompromisse eingegangen, die zu Einbußen in der Silagequalität führen und damit die Wirtschaftlichkeit der Rindviehhaltung beeinträchtigen.

Die Silogeometrie bzw. die Wahl des Silierverfahrens sind wichtige Gesichtspunkte im Zusammenhang mit lagerstabilen Silagen. Wird der erforderliche Vorschub von ca. 1,50 – 2,00 m / Woche in den Wintermonaten und ca. 2,50 – 3,00 m / Woche in den Sommermonaten nicht auf der gesamten Silobreite erreicht, sind Qualitätsminderungen durch Nacherwärmungen und Schimmelbildung auch bei vorbildlicher Silageproduktion oft unvermeidbar!

Bei der Dimensionierung des Silos sind technische Vorgaben z.B. bei der Breite und Höhe des Silos zu berücksichtigen. Die Futterstockhöhe sollte mindestens 1,00 m, besser mehr betragen und die Möglichkeiten der Entnahmetechnik berücksichtigen. Zur Verlustminimierung müssen die Silomieten lang und schmal sein. Der Mietenquerschnitt sollte in Abhängigkeit von Tierbestand und wöchentlichem Vorschub geplant werden. Bei ganzjähriger Silagefütterung und einem mittleren Vorschub von 2,00 – 2,50 m / Woche werden 104 – 130 m Silolänge für jede Silage benötigt. Schon um einen differenzierten Vorschub im Winter- und Sommerhalbjahr gewährleisten zu können, bietet es sich an, diese Gesamtlänge auf mehrere Einzelsilos aufzuteilen.

Bei knapp bemessenem Vorschub empfiehlt sich zudem der Einsatz geeigneter Siliermittel der Wirkungsrichtung 2 „Verbesserung der aeroben Stabilität“. Allerdings können auch diese Mittel keine Wunder vollbringen, so dass u.U. auch über Alternativen zum Fahrsilo nachgedacht werden sollte (Schlauch-, Ballensilage). Diese sind zwar mit höheren variablen Kosten belastet, allerdings ergeben sich aufgrund der höheren Futterqualität sowie geringer Verluste auf Basis der Rationskosten häufig deutliche Entlastungen gegenüber dem Fahrsilo.

Auf Grundlage von Angaben von HOLMES und MUCK (2002) hat die AG FUKO eine Exceldatei erstellt, mit der sich leicht sowohl die Silierkette als auch die Silogeometrie planen lässt. Diese ist als Hilfe vorrangig für Landwirte und Berater gedacht. Die Datei zeichnet sich durch Bedienerfreundlichkeit aus und verfügt über eine leicht verständliche Dokumentation. Potentielle Fehler in der Planung werden deutlich angezeigt und Ratschläge zu ihrer Beseitigung gegeben.