Schimmel großräumig bekämpfen

Schimmel großräumig bekämpfen

Nicht jeder Schimmel ist schlecht, wird der Käsefreund feststellen, während der Allergiker den Schimmel ebenso wenig leiden kann wie etwa die Berufsgenossenschaft. Zwar sind die meisten Schimmelpilze harmlos, doch es gibt Arten, die Krankheiten und Allergien auslösen, Futter- und Lebensmittel verderben oder ganze Gebäude unbewohnbar machen. Wissenschaftler um ANTHONY AMEND von der University of California in Berkeley sind dem Schimmel nachgegangen und haben auf der Internetseite des Fachblattes "Proceedings of the National Academies of Sciences" im Juni 2010 vorab ihre Ergebnisse veröffentlicht (s. unter www.pnas.org).

Ob ein gesundheitsschädlicher oder harmloser Schimmelpilzbefall erfolgt, ist demnach vorrangig standortabhängig. Es wurden starke Ähnlichkeiten in der Zusammensetzung von Mikroorganismen im Staub benachbarter Gebäude festgestellt. Weder die Nutzung der Gebäude noch das Material, aus dem sie bestanden, spielte eine Rolle. Zudem war die mikrobielle Artenvielfalt in gemäßigten Zonen größer als in den Tropen.

Schlussfolgernd stellten die Wissenschaftler fest, dass Schimmelbefall kein punktuelles Vorgehen erfordert, sondern vielmehr die gesamte Umgebung in die Bekämpfungsstrategie einbezogen werden muss, um erfolgreich zu sein.

Wendet man diese Ergebnisse auf landwirtschaftliche Betriebe an, bedeutet das, dass die gründliche Schimmelbeseitigung alleine z.B. am Futtersilo im Stall nicht ausreicht, sondern der gesamte Betrieb einschließlich z.B. der Grundfuttersilos mit einbezogen werden muss