Weidefutter optimal nutzen

Intensive Nutzung sowie optimale Anpassung des Viehbesatzes an das Futterangebot gewährleisten die frühzeitige Nutzung in jungem Wachstumsstadium und sind Bedingung für erfolgreichen Weidegang nicht nur von Hochleistungskühen. Hierbei beeinflussen sich Futterqualität und Futteraufnahme gegenseitig positiv. Bei zu geringer Besatzdichte wird hingegen überschüssiges Weidefutter überständig, verliert stark an Futterqualität, erhöht die Beweidungsverluste und verschlechtert die Narbenqualität durch Verminderung der Kleeanteile, Auflockerung, Verungrasung und Verunkrautung.

Die Tabelle verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Besatzdichte, Weidefutterbedarf und Weidefutterzuwachs am Beispiel von Milchkühen. Für Pferde und andere Weidetiere gelten diese Zusammenhänge entsprechend. Der tägliche Futterzuwachs ist das Futterangebot, das innerhalb der Weideperiode variiert und unter günstigen Wachstumsbedingungen höher ist als bei ungünstigen.

Bis Mitte Mai können bei 84 kg TM / ha täglichem Futterzuwachs und 10 kg TM / Kuh / Tag Futterverzehr sowie 25 % Weiderest 6,3 Kühe / ha aufgetrieben werden (oberer Tabellenteil). Bei einem täglichen Futterzuwachs von 63 kg TM / ha und 15 kg TM / Kuh / Tag Futterverzehr liegt der mögliche Viehbesatz bei 3,2 Kühen / ha (unterer Tabellenteil). In der anschließenden Periode bis Ende Juni kann der Viehbesatz der höheren täglichen Futterzuwachsraten entsprechend erhöht werden. Bei sinkendem Futterzuwachs nimmt die mögliche Besatzdichte ab dem Sommer entsprechend ab und muss über die Tierzahl oder die zur Beweidung freigegebene Fläche angepasst werden.

Besatzdichte auf Weiden in Abhängigkeit von Futterbedarf und Futterertrag
Quelle: Nach ERNST, 2001